Atem – japanisches Heilströmen

Atem – Pulswelle des Lebens

Lebensenergie wird auf verschiedene Weise vom Körper aufgenommen:

  • zum einen über die Energiebahnen mit ihren Energieschlössern (japanisches Heilströmen) und
  • zum anderen über jeden einzelnen Atemzug.

Der Atem ist die Pulswelle des Lebens:

Der Rhythmus des Ein- und Ausatmens ist etwas sehr natürliches, so zu sagen ein Gesetz der Natur. Man kann es auch mit dem Rhythmus von Ebbe und Flut und auch mit dem Kreislauf der immer wiederkehrenden Jahreszeiten vergleichen.

Der Kreislauf des Aus- und Einatems, das wellenartige Steigen und Fallen, ist ohne Anfang und ohne Ende. Er umfängt alles, was lebt, alles, was wir sehen, fühlen, hören und uns vorstellen.

Durch den Atem sind wir Menschen in die Rhythmen der Natur eingebunden, durch den Atem nehmen wir LEBENSENERGIE auf. Jeder Einzelne hat seinen ganz persönlichen Atemzug.

WIRKUNG:

  • Der Atem harmonisiert

    Mit der Zeit wird der Atem spürbar langsamer und gleichmäßiger. Vielleicht auch tiefer. Spätestens dann macht sich eine innere Ruhe bemerkbar. Der Atem harmonisiert auch unsere Gedanken, unsere Gefühle und den Körper. Er reguliert die Verdauung und macht uns ausgeglichen. Er verbindet Geist, Seele und Körper miteinander. Wenn du die Atemzüge regelmäßig praktizierst und die Atemzüge zählst, speichert das Gehirn den Zusammenhang von Übung und Entspannung und reagiert später sofort, sobald du dich hinsetzt und mit dem Zählen beginnst. Das Zählen wirkt wie ein Mantra.

ÜBUNG –> 36 bewusste Atemzüge

  1. Setze dich aufrecht, aber möglichst entspannt auf einen Sessel. Halte deinen Rücken gerade.
  2. Gib dir selbst eine große Umarmung. Platziere dabei deine Hände unterhalb der Achselhöhlen. Der Daumen liegt vorne am Brustkorb, die anderen Finger liegen seitlich am Körper
  3. Lass die Schultern fangen. So gut es geht löse all deine Anspannung.
  4. Schließe deine Augen und richte deine Aufmerksamkeit nach innen.
  5. Atme ohne Anstrengung aus. Beobachte dabei, wie die Luft aus deinem Körper hinausströmt.
  6. Du kannst beim Ausatmen alles hinausströmen, was jetzt gerade in diesem Moment nicht wichtig für dich ist.
  7. Beim Einatmen versuche alles wahrzunehmen, wie der gereinigte Lebensatem in seiner ganzen Fülle in dich einströmt. Auch ganz ohne Anstrengung. Sei dein Beobachter!
  8. Sollten störende Gedanken kommen, die dich vom bewussten Atem ablenken wollen, schenke diesen einfach keine Aufmerksamkeit und komme wieder ganz ruhig zu deinem Atem zurück. Dort, wo unsere Aufmerksamkeit ist, ist auch unsere Kraft. Sei im Hier und Jetzt.
  9. Das Ziel der Übung sind 36 bewusste Ausatmungen und Einatmungen ohne Unterbrechung. Vielleicht gelingt dir das anfangs noch nicht so gut. Du kannst auch die 36 Atemzüge zu Beginn in vier Gruppen von jeweils neun Atemzüge aufteilen.
  • Der Atem löst emotionale Spannungen 

    unsere Gefühle werden durch den Atem harmonisiert. Emotionen können das Atmen enorm beeinflussen. Wenn wir traurig sind, atmen wir nur noch ganz flach. Vor Angst stockt uns der Atem. Wenn wir Sorgen haben, spüren wir einen Kloß in der Magengegend, und der Atem kann nicht mehr richtig bis zum Becken durchfließen.  Umgekehrt können wir durch bewusstes Atmen emotionale Blockaden lösen. Ale unangenehmen Gefühle, auch solche, die wir lieber nicht fühlen wollen, müssen unser System wieder verlassen. Wenn sie unterdrückt werden, brodeln sie in unserem Inneren. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der viele Eindrücke nacheinander auf uns niederprasseln, ist es besonders wichtig, sich immer wieder Zeiten der Stille zu schaffen oder sich eine tägliche Übung des Atmens, des Strömens oder der Mediation zu gönnen. So kann sich etwas lösen und unser Körper nimmt es positiv wahr.

ÜBUNG –> Emotionalen Schmerz lösen

  1. Setze dich aufrecht auf einen Sessel
  2. Entspanne dich so gut wie du kannst. Gehe mit deiner Aufmerksamkeit nach innen.
  3. Atme tief ein. Führe deinen Atem durch deinen Körper und fühle, ob es eine Stelle gibt, die sich eng anfühlt oder schmerzt. Verweile dort und nimm den Schmerz oder das Unangenehme Gefühl wahr.
  4. Spüre aufmerksam nach innen, um herauszufinden, welches deiner Gefühle an dieser engen Stelle festgehalten wird.
  5. Atme aus und gib alles ab
  6. Atme erneut ein. Führe deinen Atem wieder an die Stelle im Körper, an der du emotionalen Schmerz wahrnimmst. Nimm dieses Gefühl liebevoll an. Umarme es, spüre es. Fühle nach was dieses Gefühl dir sagen möchte. Spüre vielleicht auch die Bewegung: Wird die Stelle heiß oder kribbelt sie, die Spannung löst sich wundersam auf.
  7. Atme nun wieder aus und gib erneut alle Empfindungen mit hinaus.
  8. Wiederhole das Aus- und Einatmen so lange, bis du so richtig wieder durchatmen kannst.

„Jeder wohlgelebte Atemzug lässt gestern zu einem Traum des Glücklichseins und das Morgen zur Ekstase werden“ – Mary Burmeister

Auszug aus „Jin Shin Jyutsu“ – Die Kunst der Selbstheilung IRISIANA Verlag

 

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